Im Handel findet man Kartoffel sortiert nach Kochtyp: mehlig, vorwiegend festkochend und festkochend. Je nachdem, zu welcher Variante man greift, eignen sich die Kartoffeln für verschiedene Gerichte.
Festkochende Kartoffeln, wie die Sorten Linda oder Annabelle, haben einen geringen Stärkegehalt und blieben damit auch gekocht schnittfest. Sie eignen sich für die Zubereitung als Pell- oder Bratkartoffeln, für Kartoffelsalate oder -gratins.
Vorwiegend festkochende Kartoffeln, wie die Sorten Finka oder Marabel, haben einen mittleren Stärkegehalt. Sie sind schnittfest, aber auch leicht zu zerdrücken. Damit eignen sie sich für viele Speisen, ob gekocht als Salzkartoffeln, gerieben als Rösti oder für Eintöpfe und Aufläufe.
Bintje und Adretta sind Beispiele für mehligkochende Sorten. Durch ihren hohen Stärkegehalt haben diese Kartoffeln gekocht eine mehlige Konsistenz und zerfallen leicht. Ideal sind sie für die Zubereitung von Suppen, Kroketten, Pürees oder Klößen.
Übrigens: Festkochende und vorwiegend festkochende Sorten kochen je nach Größe ca. 20-23 Minuten, mehlige Kartoffeln sind schon nach 15-20 Minuten gar.
Bei 266.400 Hektar lag die Anbaufläche für heimische Kartoffeln laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2022. Etwa 10,3 Millionen Tonnen konnten davon geerntet werden, was einen Selbstversorgungsgrad von 150 Prozent bedeutet.
Spitzenreiter unter den deutschen Bundesländern ist Niedersachsen mit einer Anbaufläche von 121.200 Hektar (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, 2022). Darauf folgen Bayern (39.400 Hektar), Nordrhein-Westfalen (38.900 Hektar) und Sachsen-Anhalt (13.500 Hektar).
Qualität, Regionalität und Tradition werden bei Kartoffelbauer Bayer aus Pfatter im Landkreis Regensburg (Bayern) großgeschrieben. Bereits in der fünften Generation baut der Familienbetrieb Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch an. Aktuell bewirtschaften Manfred und Michaela Bayer den Betrieb gemeinsam mit ihren beiden Söhnen Georg und Ludwig. Zu ihrem Sortiment gehört eine große Auswahl an Kartoffelsorten.
In Wrestedt in der Nähe von Uelzen in der Lüneburger Heide befindet sich der Familienbetrieb Hof Lenz. Seit vielen Jahrzehnten wird hier Landwirtschaft mit Hand und Herz betrieben – aktuell in Form von Ackerbau, Schweinemast und einer kleinen Imkerei. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Betriebs sind die köstlichen Heidekartoffeln. Im Interview hat uns Landwirt Frederik Lenz verraten, welchen Veränderungen der heimische Kartoffelanbau gegenübersteht, warum die Region entscheidend für das Aroma ist und welches Geheimnis hinter der Heidekartoffel steckt.
Die beliebteste Kartoffelsorte in Deutschland ist die Belana. Aber auch alte Sorten sind nach wie vor heimisch und für den Anbau im eigenen Garten oder als fertige Speisekartoffel erhältlich. Bereits 1935 gezüchtet wurde die festkochende Sieglinde.
Die länglich-ovale Knolle hat ein helles Fruchtfleisch und schmeckt würzig und etwas speckig. Aus dem fränkischen Bamberg stammen die „Bamberger Hörnchen“. Die vorwiegend festkochende Sorte verdankt ihren Namen ihrer fingerlangen, hörnchenförmigen Knolle mit gelbem Fruchtfleisch. Der Geschmack ist intensiv und nussig.
Vor allem in den 1950ern und 1960ern beliebt war die Sorte Ackersegen. Die mehligkochende Knolle mit dem buttrigen Geschmack ist rundlich oval und besitzt ein gelbes Fruchtfleisch.
Aus Schleswig-Holstein stammt die festkochende Sorte mit dem Namen „Angeliter Tannenzapfen“. Die länglich-zapfenförmige rosa Knolle mit hellem Fruchtfleisch schmeckt feinwürzig und nussig.
Schwarz-Blaue oder auch Färberkartoffel ist eine alte Sorte aus dem Frankenwald. Die mehligkochende Sorte wurde schon 1866 beschrieben.
Ebenfalls mehligkochend ist die aus dem hessischen Odenwald stammende „Odenwälder Blaue“. Der Geschmack der 1908 erstmals beschriebenen Sorte ist würzig und erinnert an Maronen.
Wer entscheidet, ob eine Kartoffelsorte zugelassen wird? Das erfährt Du hier
Mehr über die Zulassung von Kartoffelsorten
Um lange Freude an seinen Kartoffeln zu haben, sollte man bei der Lagerung ein paar Dinge beachten. Und das fängt bei der Sorte an – denn nicht alle Kartoffeln sind auch gut lagerfähig. Während sich mittlere und späte Sorten über mehrere Monate halten, müssen Frühkartoffeln in 10-14 Tagen aufgebraucht werden.
Der perfekte Lagerort für Kartoffeln ist kühl (4-6 Grad Celsius). Dunkel, trocken und gut durchlüftet. Damit bieten sich vor allem der Keller oder die Speisekammer an.
Haben sich an den Knollen einmal doch bereits kurze Keime gebildet, sollte man die betroffenen Stellen großzügig ausschneiden, da sie das giftige Solanin enthalten. Sind die Keime länger als ein Zentimeter, sollten die Kartoffeln entsorgt werden.
Wohl kaum ein Lebensmittel ist in der Küche so vielfältig einsetzbar, wie die Kartoffel. Ob gekocht, gebacken oder gebraten, mit Schale oder ohne – der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Nur roh sollte man sie nicht verzehren.
Noch dazu ist die tolle Knolle in heimisches Lebensmittel, liefert gesunde Inhaltsstoffe und hält lange satt.
Hier gibt es mehr über heimische Kartoffelgerichte:
Hier gehts zu Infos über Kartoffelchips:
Bereits
1479 Mitgliedsbetriebe
aus ganz Deutschland