Den Traum von einem eigenen Reiterhof haben sich Sandra und Jörg Emmerich vor mehr als zehn Jahren erfüllt. Im hessischen Rabenau bei Gießen bewirtschaftet das Paar einen kleinen Hof mit 30 Hektar Grünland. Das Hofgut ist ein kleines Paradies für Pferdefreunde: Von Boxen für Pensionspferde über eine Reithalle, einen Außenplatz mit Longierzirkel bis hin zu großen Koppeln und Waschboxen für die Tiere gibt es alles, was die Pferde zum Wohlfühlen brauchen. Um das Tierwohl noch weiter zu verbessern, haben die Emmerichs das Langstroh aus ihren Ställen verbannt und setzen stattdessen auf Pellets aus Stroh. „Wir wollten einfach einen Pferdeeinstreu aus regionalen Rohstoffen herstellen und zugleich natürlich etwas Gutes fürs unsere Tiere tun“, sagt Jörg Emmerich.
Von der ersten Idee vor sieben Jahren bis heute hat sich die Nachfrage nach den Strohpellets und damit auch die Produktion immer weiter gesteigert. Ein neuer Betriebszweig ist entstanden. Heute werden pro Jahr etwa 900 Tonnen der kleinen Presslinge hergestellt. „Diese Menge ist bereits verkauft“, so Emmerich. Abnehmer sind hauptsächlich Hühner-, Rinder- und natürlich Pferdehalter aus der Region. Sie alle nutzen Strohpellets als Einstreu. Für Jörg Emmerich liegen die Vorteile auf der Hand: ein besseres Stallklima und damit gesündere Tiere zum Beispiel. „Wir konnten bei uns außerdem den Mist auf ein Drittel der sonst üblichen Menge reduzieren. Denn normalerweise müsse der Mist aus Langstoh etwa 1,5 Jahre lagern, bevor er ausgebraucht werden kann. Der hier entstehende Mist hat eine deutlich kürzere Lagerzeit. Und der Geruch im Stall ist einfach besser“, führt er aus. Weil die Strohpellets Ammoniak gut bindet, stinke es einfach nicht mehr.
Die Strohballen für die Pelletproduktion kommen von Landwirten aus dem Umkreis von maximal 15 Kilometern. Als schnell nachwachsender Rohstoff aus der Region kann zu Pellets gepresstes Stroh auch dadurch punkten, dass es zeitnah als Einstreu für tierhaltende Landwirte zur Verfügung steht.
„Unser Ziel ist es die Produktionsmenge in Zukunft weiter auszubauen“, so Jörg Emmerich. Bis zu 2.000 Tonnen könne seine Pelletieranlage im Jahr leisten. Derzeit wird eine neue Produktionshalle gebaut. Auch ein Onlineshop ist geplant. Dort sollen die Kunden dann neben den Strohpellets auch Pellets aus Heu und Luzerne als Tierfutter kaufen können. Verkauft wird derzeit in Bigbags zu 700 Kilogramm sowie in 25-Kilogramm-Säcken. Kleinere Packungsgrößen für Kleintierhalter sollen in Zukunft ebenfalls angeboten werden.
Wer die technischen Voraussetzungen hat, kann die Pellets übrigens auch zum Heizen nutzen. Dafür braucht es aber eine spezielle Heizungsanlage. Eine gewöhnliche Holzpelletheizung kommt nicht in Frage.
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