Wie der Frenkenhof mit einem vielseitigen Angebot Lust auf Landwirtschaft und heimische Lebensmittel macht
Bei Familie Frenken in Meerbusch, nur wenige Kilometer von der nordrhein-westfälischen Metropole Düsseldorf entfernt, wächst gerade eine kleine Seltenheit heran: „Flower Sprouts“, auch Kohlröschen genannt. Mit ihren gekräuselten, grün bis violettfarbenen Blättern sind sie ein echter Geheimtipp unter den Wintergemüsesorten. Denn erst vor gut 15 Jahren kam es als eine Kreuzung aus Rosen- und Grünkohl auf den Markt. Flower Sprouts schmecken milder und süßer als Rosenkohl und haben eine nussige Note. Landwirtin Renate Frenken empfiehlt die Zubereitung gedünstet mit Speck und Zwiebeln und Crème fraîche zu Nudeln oder Kartoffelpüree. Geerntet wird das Kohlgemüse auf dem Frenkenhof von November bis März. Dann können Kundinnen und Kunden Flower Sprouts erntefrisch im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt in Opladen und in Monheim kaufen.
Gemüse statt Milch
Der Frenkenhof ist seit 120 Jahren in Familienbesitz und wird heute von Renate und Markus Frenken in vierter Generation bewirtschaftet. Neues auszuprobieren, das gehört für die beiden unbedingt dazu, um den Hof zu erhalten. Selbst der Spargelanbau, für den der Hof heute in der Region bekannt ist, war seinerzeit ein Umbruch. Denn mit der Entscheidung für Spargel und die Spezialisierung auf Gemüse war der Abschied von der Milchwirtschaft verbunden. Anfänglich wurden die Frenkens von den Nachbarn belächelt, aber die sandigen Böden und das Klima der Region erwiesen sich als beste Voraussetzung für den Spargel. Das edle Gemüse gehört deshalb heute zu den ertragreichsten Produkten der Frenkens. Ganz ohne Herausforderungen geht es dann aber doch nicht, denn Spargel bedarf ganzjähriger Pflege und auch die Wahl der richtigen Sorten gestaltete sich als nicht ganz einfach. „Dieses Jahr war die Spargelsaison zufriedenstellend“, sagt Renate Frenken. „Es kamen mehr Kunden als im letzten Jahr, nur die Nachfrage der Restaurants hat nachgelassen.“
Erntefrisches Gemüse direkt ab Hof
Neben Spargel baut die Familie auch viele andere Gemüsesorten an. Im Folienhaus wachsen unter anderem Gurken, Mangold, sowie Feld- und Wildkräutersalat. Ganz nach dem eigenen Motto „kaufen wo‘s wächst“, werden vor Ort im Hofladen neben ihrem eigenen Gemüse auch Obst und Eier von ihren 250 freilaufenden Hühnern verkauft. Außerdem gibt es Fleisch- und Milchprodukte sowie einige andere regionale Lebensmittel eines benachbarten Hofes.
Kinder im Fokus
Für Schulen und Kindertagesstätten bietet der Frenkenhof einen Lieferservice für frisches, saisonales Gemüse an. Mit Schulen und Kindergärten steht die ausgebildete Bauernhof-Erlebnispädagogin Renate Frenken auch über die Gemüselieferungen hinaus in engem Kontakt. In einer Düsseldorfer Schule bringt sie die Landwirtschaft ins Klassenzimmer und hat gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einen eigenen Schulgarten angelegt. Dort werden Kräuter, Obst, und Gemüse angebaut. Anschließend werden unter anderem Öle und Essig hergestellt und verkauft, um im nächsten Jahr wieder Geld zu haben, um den Garten zu erweitern.
Ihre Freude und Neugier an Landwirtschaft und Bauernhof können Kinder aber auch direkt auf dem Frenkenhof ausleben, denn dort werden seit einigen Jahren Kindergeburtstage gefeiert. Anfänglich noch vorsichtig im Freundeskreis der eigenen Kinder getestet, hat sich das Angebot mittlerweile etabliert und ist heute sehr gefragt. Die Kindergeburtstage kann man zu verschiedenen Themen feiern. Am beliebtesten bei den Kindern ist die Kartoffelernte, aus der anschließend knusprige Kartoffel-Chips hergestellt werden, oder die Kräuterkunde mit Butterschütteln, bei der die Kinder selbst Kräuterbutter machen. „Es ist toll, wie Kinder dieses „Aha-Erlebnis“ haben! Außerdem ist es toll, wenn Kinder anschließend ihren Eltern alles erzählen und ihnen etwas beibringen können“, freut sich Renate Frenken.
Verbraucherbildung als Betriebszweig
Nicht zuletzt ist Familie Frenken der Kontakt zu Verbraucherinnen und Verbrauchern besonders wichtig. An Kindergeburtstagen und Schulprojekten stellten die Eltern oder Lehrer immer wieder viele Fragen rund um die Landwirtschaft und seien oft erstaunt, wie viele Stunden ein Landwirt arbeite. Einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten und Menschen aus der Stadt jede Menge Wissenswertes rund um Lebensmittel und die Landwirtschaft nahe zu bringen ist für die Frenkens ein wichtiger Teil ihrer Arbeit, betonen sie.
Frenkenhof in Meerbusch
Görgesheideweg 168
40670 Meerbusch
Telefon: 02159 – 910 336
E-Mail: kontakt@frenkenhof.de
www.frenkenhof.de
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