Donnerstag, 10.Februar 2022

"Diese Form der nachhaltigen Energieerzeugung hat ein großes Zukunftspotential."

In naher Umgebung des Teutoburger Waldes in Melle, im Landkreis Osnabrück, liegt der Hof von Familie Mörixmann. Ganz nach dem Motto „Lachen, Humor und Spaß an unserer Arbeit sind Zucker für die Seele“ bewirtschaftet die Familie dort einen Betrieb mit Ackerbau, Tierhaltung, Waldwirtschaft und regenerativen Energien.

Bekannt geworden ist Familie Mörixmann vor allem durch die Entwicklung des Haltungskonzepts „Aktivstall für Schweine“. Während sich Gabi Mörixmann um den Hofladen, Öffentlichkeitsarbeit und die kleinen Ferkel und Mastschweine im Aktivstall kümmert, sind Ackerbau, Geflügelhaltung und die Erzeugung erneuerbarer Energien die Aufgabe von Stefan Mörixmann. Auch die beiden Söhne Kristen und Maxim helfen im Betrieb und sehen ihre Zukunft in der Landwirtschaft.

Jede Woche gibt Familie Mörixmann Besucherinnen und Besuchern Einblicke in ihren Betrieb und auch über die sozialen Medien zeigen sie, wie auf dem Hof gearbeitet wird. Verbraucherinnen und Verbraucher dafür zu sensibilisieren, wie Tiere heute in einem modernen Landwirtschaftsbetrieb leben, steht dabei besonders im Fokus. Dabei ist dieser Bereich nur in Verbindung mit den anderen Betriebszweigen zu denken. Weil Tiere nicht nur Energie benötigen (z.B., weil Ställe beheizt und belüftet werden müssen), sondern auch als Energielieferanten wichtig sind, haben wir mit Gabi Mörixmann über die Vorteile erneuerbarer Energien für ihren Hof gesprochen.

Frau Mörixmann, seit wann setzen Sie auf die Erzeugung erneuerbarer Energien? Gab es dafür einen ausschlaggebenden Grund?

Unser Betrieb hat sich seit der Hofübergabe an meinem Mann Stefan Mörixmann im Jahr 2000 nach und nach auf eine immer bessere Kreislaufwirtschaft mit guten CO2-Bilanzen spezialisiert. In diesem Zusammenhang haben wir eine Biogasanlage gebaut und eine Photovoltaik-Anlage auf unseren Stalldächern installiert.

Wie wird der Strom erzeugt?

Der Großteil des Mistes aus unserer Tierhaltung sowie der Bullenmist von unserem Nachbarbetrieb und verschiedene Silagen werden in unserer 1 MWh Biogasanlage zur Stromgewinnung genutzt. Die Nährstoffe dienen zur bilanzierten Ernährung unserer Pflanzenbestände auf dem Acker.

Bei dem Vergärungsprozess in unserer Biogasanlage entsteht das sogenannte Bio-Methan Gas. Damit werden Motoren angetrieben, die wiederum in den Strom-Generatoren Gas in elektrische Energie umwandeln. Mit der zusätzlich entstehenden Abwärme aus den Motoren heizen wir unsere Geflügelställe, unser Haus und die Getreide- und Holztrocknung.

Der erzeugte Strom wird verkauft.

Welchen Mehrwert sehen Sie in der Erzeugung erneuerbarer Energien?

Diese Form einer nachhaltigen Energieerzeugung, ohne Restmüll und Endlagersuche wie bei einer atomaren Stromerzeugung, hat ein großes Zukunftspotential, weil das Bio-Methan in den Fermentern speicherbar ist und daher flexibel je nach Strombedarf im Tagesverlauf in das Stromnetz eingespeist werden kann.


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