Donnerstag, 5.September 2024

Erst Frost, dann Sonne: Thüringer Apfelbauern starten in schwierige Ernte

Zum Beginn der Apfelernte rechnen viele Obstbauern mit drastischen Ertragseinbußen

Erfurt/Kammerforst, 05.09.2024. Die Apfelernte in Thüringen hat begonnen. Die Obstbauern stehen dieses Jahr vor besonders großen Herausforderungen. Aufgrund von Spätfrösten im April wird mit Ertragseinbußen von etwa 90 Prozent gerechnet. Nach Schätzungen des Thüringer Landesamtes für Statistik würde sich die gesamte Erntemenge in Thüringen auf 3.135 Tonnen Äpfel belaufen. Betroffen ist auch der Obsthof Fett in Kammerforst im Unstrut-Hainich-Kreis. Dort wird mit einer 50 Prozent geringeren Ernte als im Vorjahr gerechnet.

„Die Blütenansätze waren teilweise schwarz“, beschreibt Stephanie Fett die Auswirkungen des Frosts. „Die Äpfel haben Ausbeulungen oder Risse, die vom Blütenansatz bis zum Stiel reichen. Andere Früchte faulen am Baum und fallen vertrocknet herunter.“ Zusätzlich zum Frost hätte die Sommersonne die verbliebenen Äpfel beeinträchtigt. Sie würden bereits Sonnenbrandschäden aufweisen.

Schutzmaßnahmen gegen den Frost wie zum Beispiel die Blütenberegnung oder Wärmequellen in den Obstplantagen, konnte der Familienbetrieb, der von Mario und Stephanie Fett im Nebenerwerb geführt wird, aufgrund mangelnder Ressourcen nicht ergreifen. „Das ist für unseren kleinen Obsthof nicht stemmbar“, sagt Stephanie Fett.  

Trotz der schwierigen Bedingungen seien sie froh, überhaupt Äpfel ernten zu können. Die Früchte, die aufgrund ihrer Größe und Schäden nicht vom Handel abgenommen werden, verarbeitet Familie Fett zu Apfelsaft und alkoholischen Getränken. Ab Mitte September können die frischen Äpfel im Hofladen in Kammerforst gekauft werden.


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